Der Beginn eines Aufregendes Jahres in einem fremden Land. Ja, seit einem Monat bin ich (Elisabeth) mit Sarah und Henrik jetzt schon in Los Angeles (Chile) und erlebe jeden Tag neue und aufregende Dinge! Angefangen hat unser Auslandsjahr mit einer 30-stündigen Reise von München nach Santiago de Chile. Von dort sind wir dann mit dem Bus 7 Stunden durchs Landesinnere von Chile gefahren und haben die meiste Zeit damit verbracht, aus dem Fenster zu schauen, um die Schönheit und Vielfalt des Landes aufzusaugen! Dann sind wir endlich angekommen in unserer Wohnung in Los Angeles, die fürs nächste Jahr unser Zuhause sein wird. – aufregend!

Inzwischen kann ich sagen, dass es sich wirklich schon so anfühlt wie ein Zuhause, in dem ich mich super wohlfühle und jetzt schon so viel erlebt und gelacht habe. Die Stadt wurde natürlich auch schon erkundet, wobei es immer noch sehr schwer ist, sich in der großen Stadt zurecht zu finden. Ich liebe es aber auch, einfach durch die Stadt zu laufen und neue Ecken zu entdecken oder durch die Vega (Markt) zu schlendern und die ganzen verschiedenen Eindrücke auf mich wirken zu lassen.

Jetzt aber mal zu meiner Arbeit am Colegio „Sternenkinder“: Ich bin super glücklich!
Die Schule, an der wir arbeiten ist für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung. Es gibt verschiedene Klassen mit ganz verschiedenen Arbeitsfeldern (z.B. Filzerei, Schreinerei, Weberei, Gärtnerei). Wir haben an unserer Schule auch Schüler jeden Alters (bis mind. 60 Jahre)! Die Klassen werden dann je nach Fähigkeiten gebildet, sodass jedes Kind bestmöglich aufgehoben ist.
Die Atmosphäre ist einfach toll! Die Lehrerinnen und Lehrer sind unglaublich lieb und hilfsbereit, die Schüler sind lebensfroh und bewundernswert. Die vielen Tiere an der Schule geben Energie, und die Arbeit hier macht mich noch viel glücklicher als ich es erwartet habe.
Schon von Anfang an bin ich nicht nur in einer Klasse untergebracht, sondern wechsle mich mit Sarah ab. Ich bin tageweise abwechselnd bei den „Retos multiples“ (mehrfach-schwerbehinderten Kindern) und in der Erwachsenengruppe „Proyecto aleman“. Dadurch, dass beide Gruppen sehr unterschiedlich sind, sehe ich es als eine Chance, beide Klassen kennenzulernen und mit ihnen arbeiten zu können. Ich fühle mich in beiden Gruppen wirklich sehr wohl. Jeder Tag, den ich am Colegio erleben darf, ist etwas ganz besonderes und ich bin sehr dankbar für die tolle Zeit hier!
Zusätzlich zu meiner Arbeit direkt an der Schule wird meine Hilfe auch oft im „Cafe Sternenkinder“ benötigt. Dort habe ich mich inzwischen auch schon etwas eingearbeitet, wobei das anfangs nicht ganz so leicht war. Durch die neue Sprache konnte und kann ich mich einfach oft nicht ganz so gut ausdrücken, wie ich es gerne würde, und es fällt mir auch schwer, die Anregungen der Anderen auf Anhieb zu verstehen. Oft muss der Satz zweimal langsam wiederholt werden bis ich es verstanden habe. Doch mittlerweile läuft auch das schon deutlich besser.

Ja – ich kann nur sagen, dass die Zeit bis jetzt einfach schon wie im Flug vergangen ist, und ich die kommenden Monate auf jeden Fall in vollen Zügen genießen will. Ich fühle mich seit der ersten Minute in Chile von allen Leuten herzlichst empfangen und bin sehr oft sprachlos, über die Offenheit & Gastfreundschaft der allermeisten Menschen hier. Die Spontanität und Lockerheit bewundere ich wirklich sehr an den Chilenen und hoffe, dass ich mir da vielleicht eine Scheibe von abschneiden kann.

Eure Elisabeth