Seit nun schon fast 11 Monaten lebe und arbeite ich hier in Peru. Wie so ein typischer Tag hier für mich aussieht, möchte ich euch jetzt mal beschreiben.

Mein Arbeitsbeginn ist normalerweise um 7:45 Uhr. Daher beginnt mein Tag um 6:30 Uhr mit Aufstehen und Frühstücken, da meine Arbeit nur etwa 7 Minuten von meinem Haus entfernt ist. Meistens laufen Korbinian und ich gemeinsam zur Arbeit, was sich anbietet, da ich auf seinem Weg liege und wir ja im „selben“ Projekt arbeiten.

In der Schule angekommen schreibe ich mich erst einmal in die eigene Anwesenheitsliste ein, die wir Freiwilligen haben mit Uhrzeit, Name und Unterschrift. Danach begebe ich mich in meine Aula, öffne dort die Fenster, wenn Zeit ist räume ich die Stühle von den Tischen runter und ziehe meine Arbeitsschürze an. Je nach Woche habe ich entweder Tür bzw. Stempeldienst, Kopierdienst oder muss einfach so an der Tür aufpassen und die Kinder, meistens die 3-jährigen, zu ihrem Klassenzimmer bringen. Währenddessen bzw. danach findet montags entweder die Formación (der Morgenappell mit Hymne, Begrüßung und Beten in der Gruppe) statt, oder so etwas wie ein Morgenritual (Begrüßung, Beten, Regeln, Heutige Aufgaben).

Und nun beginnt auch schon der Unterricht, das ist beispielsweise Kommunikation, Mathematik, Allgemeinwissen, Sport, Tanzen oder Computerunterricht. Sport und Tanzen finden jeweils einmal die Woche statt; Computerunterricht zweimal, allerdings im gleichen zeitlichen Umfang wie die anderen beiden, wobei dieser aber erst bei den 5 jährigen angeboten wird.

Gegen 10 findet die Essenspause statt, zu der ich den Kindern ihr Essen holen muss. Das können mal Nudeln sein oder meistens etwas anderes mit Reis, wir sind ja schließlich in Peru (es gibt aber natürlich auch Brötchen). Zur Auswahl als „Nachtisch“ bzw. Snack gibt es dazu noch Cancha (Popcorn) oder Gelatina.

Sobald alle Kinder aufgegessen haben geht meine Lehrerin mit diesen zum kleinen internen Spielplatz auf dem sie sich austoben können, derweil muss ich einmal den ganzen Salon kehren und die Tische putzen. So bald ich dies erledigt habe helfe ich beim Aufpassen der Kinder. Gegen 11:15 Uhr geht es meistens wieder zurück ins Klassenzimmer, Wasser trinken und weiter mit dem Unterricht.

Meine Spezialaufgabe dieses Jahr ist es, mich um ein blindes Mädchen zu kümmern und ihr bei den Aufgaben zu helfen. Hierfür muss ich meist die Linien auf den Arbeitsblättern (oder andere Dinge) mit Heißkleber nachfahren, damit sie spürt, bis wohin sie malen darf und wo sie ihren Namen oder Nummern schreiben kann.

Um 13:15 Uhr geht es für die Kindergartenkinder nach Hause und danach für mich zum Putzen des Zimmers und der anliegenden Klos (jedes Kindergartenzimmer hat diese).

Sofern dann keine Besprechung, Geburtstagsfeier oder Vorbereitung eines Schulfests mehr ansteht, geht es für uns Freiwillige um 14 Uhr auch schon zurück nach Hause, wo wir dann unseren freien Nachmittag genießen können.

 

Ich hoffe euch hat dieser kleine Einblick in meinen Alltag gefallen.

Viele Grüße aus Peru,
Eure Cosima