Nachdem auch bei uns hier in Peru Weihnachten und Silvester vorbei waren und wir unsere Kinder in die Sommerferien verabschiedet haben, hieß es für Cosima und mich erst einmal Abschied zu nehmen, denn wir haben uns Anfang Januar zu zweit auf den Weg gemacht, Peru noch weiter zu erkunden und unsere Ferien zum Reisen zu nutzen.

Zunächst ging es für uns in die Selva, den Regenwald im Norden Perus. Dort sind wir 3 Tage lang auf einem Frachtschiff in Hängematten über den Amazonas nach Iquitos gefahren. Iquitos ist die größte Stadt der Welt, die nur mit Schiffen und Flugzeugen, nicht aber über eine Straße zu erreichen ist. Dort angekommen wurden wir gleich von der großen Menge an Mototaxis, den peruanischen TukTuks, die überall dort herumfahren, überwältigt. Die Stadt selber hatte eine ganz besondere Atmosphäre, so mitten im Regenwald und abgeschieden von der Außenwelt.

Diese Lage haben wir dann auch gleich genutzt, um noch ein bisschen tiefer in den Regenwald vorzudringen. Dort konnten wir dann bei vielen Wanderungen und Kanutouren noch mehr in die Natur eintauchen und viele verschiedene Tiere wie Affen, Faultiere, Fische, Delfine und Insekten bewundern. Natürlich kam auch der tropische Regen nicht zu kurz, der uns trotz guter Regenjacken bis auf die Haut durchgeweicht hat.

Nach dem Trip in den Regenwald ging es für uns zurück an die Küste und damit in den Süden des Landes, der viele weitere Highlights zu bieten hat, wie beispielsweise die Islas ballestas. Diese werden auch gerne als die Galapagosinseln Perus bezeichnet und machen ihrem Namen wirklich alle Ehre. Dort konnten wir unter anderem Robben und Pinguine, aber auch zahlreiche Vögel beobachten. Unser Guide hat uns allerdings erklärt, dass diese in diesem Jahr aufgrund des Wetterphänomens „El niño“ nicht so zahlreich vertreten sind.

Von dort aus ging es dann mit kurzen Zwischenstopps bei den Nascalinien und in Arequipa an den Titicacasee nach Copacabana. In dieser kleinen Stadt auf der bolivianischen Seite des Sees haben wir uns mit Magdalena und Pia aus Chile getroffen und dann gemeinsam mit ihnen die zahlreichen Inseln des Sees erkundet. Diese strahlen aufgrund ihrer Lage mitten im tiefblauen See und der ganz besonderen Landschaftsform und Vegetation eine besonders schöne und ruhige Atmosphäre aus, die wir bei verschiedenen Wanderungen sehr genießen konnten.

Zurück in Puno auf der peruanischen Seite des Sees durften wir dann noch ein weiteres Highlight erleben: das Fest der „Virgen de la candelaria“ (Maria Lichtmess). Dieses wird in ganz Peru besonders groß und mit vielen Tänzen im ganzen Februar gefeiert.

Im Anschluss daran ging es für uns weiter nach Cusco, wo wir die Atmosphäre der Stadt und natürlich auch die traumhafte Landschaft außen rum genossen haben.

Unser letzter Stopp war schließlich die Provinz Oxapampa. Diese Provinz etwa 10 Stunden von Lima entfernt beherbergt die angeblich einzige austro-deutsche Kolonie der Welt. Dementsprechend werden dort noch heute traditionelle deutsche Tänze aufgeführt und in einem Restaurant konnten wir peruanische Kässpatzen probieren, ein im positiven Sinne sehr komisches Erlebnis.

Zum Ende unserer Reise hin ging es dann auf das Zwischenseminar. Dort haben wir uns mit 30 anderen Freiwilligen von verschiedenen Organisationen getroffen, die in ganz Peru eingesetzt sind, und uns mit ihnen eine Woche lang über unsere Erlebnisse und Erfahrungen im ersten halben Jahr unseres Freiwilligendienstes ausgetauscht. Daneben durfte aber natürlich auch der Spaß nicht fehlen, den wir definitiv bei den vielen gemeinsamen Stunden im Pool und am Lagerfeuer hatten.

Mittlerweile sind wir nun wieder zurück in Huaura, wo wir Anfang März perfekt erholt und mit viel neuer Energie in ein neues Schuljahr starten können.

Viele Grüße aus Peru

Euer Korbinian