Oktober ist nun schon der dritte Monat, den ich, Sarah, mit meinen Mitfreiwilligen Henrik und Elisabeth hier in Los Ángeles in Chile verbringe. Mit diesem Monat, der zu Ende geht, wird dann auch ein Viertel unseres Freiwilligenaufenthalts hier vorbei sein, der bisher wie im Flug vergangen ist… es ist Wahnsinn, wie viel Neues und Aufregendes wir in dieser scheinbar kurzen und doch so langen Zeit schon erfahren haben… über das Leben in einem (mittlerweile nicht mehr ganz so) fremden Land, über die Arbeit in einer sozialen Einrichtung und vor allem auch über uns selbst.
Dieser Monat war unter anderem geprägt von dem Besuch unserer Mentorin Doris aus Deutschland, die (abgesehen davon, dass sie uns auch mit Grüßen und Süßigkeiten aus der Heimat versorgte) uns vor allem in unserem Arbeitsalltag in der Schule begleitete. Wen Details über unsere Einsatzstelle, die Einrichtung für Menschen mit Behinderung „colegio Sternenkinder“, interessieren, kann sehr gerne beim ersten Blogeintrag meiner Mitfreiwilligen Elisabeth vorbeischauen, da wird erklärt, wie genau die Einrichtung arbeitet und in welchen Gruppen bzw. Schulklassen wir Freiwillige jeweils untergebracht sind.
Ein Element sowohl der chilenischen Kultur, als auch des Schulalltags, ist die Feierfreudigkeit der Chilenen. So wurde diesen Monat vor allem der Tag der Lehrer (Día del Profesor) und der Tag der Lehrerassistenten (Día del Asistente de la Educación) gefeiert (neben dem Tag des Tierarztes und der Köchinnen, etc. etc.), welche geprägt waren von Tanz- und Gesangseinlagen, sowie landestypischem Essen (viel Essen!). Mir hat daran besonders gefallen, dass an diesen speziellen Tagen die Dankbarkeit gegenüber diesen Berufsgruppen und der wichtigen Arbeit ihrer Vertreter in unserer Schule gezeigt wurde, auch wenn man das natürlich an allen anderen Tagen im Jahr nicht vergessen sollte.
Zu unserem Freiwilligenaufenthalt gehört natürlich nicht nur die Arbeit im colegio, sondern auch unsere Freizeit, die zum Reisen und Entspannen genutzt werden kann. So waren für mich Highlights des letzten Monats zum Beispiel der Flug mit einem Mini-Propellerflugzeug über Los Ángeles und die nahe gelegenen Wasserfälle „Saltos del Laja“ oder ein Ausflug in das weiter südlich gelegene Städtchen Pucón mit seinen beieindruckenden Vulkanen, Nationalparks und heißen Quellen.
Nach drei Monaten haben wir uns auf jeden Fall super in unseren Alltag als Freiwillige eingefunden, auch wenn man selten wirklich von „Alltag“ sprechen kann, da unsere Arbeit wahnsinnig abwechslungsreich ist und von Backen und Kochen (letztens gab es zum Beispiel Käsespätzle, was die Kinder zwar nicht aussprechen, aber in Mengen und mit großem Vergnügen essen konnten) über Tanzstunden und Sportübungen bis hin zu Entspannungsübungen und Massagen reicht. Auch sind meine Aufgabenbereiche, die Arbeit mit den mehr- und schwerfachbehinderten Kindern, sowie die Arbeit in der Erwachsenengruppe und außerdem der damit verbundenen Arbeit im inklusiven Café der Schule, so grundverschieden, dass mir sowieso nie langweilig wird.
Ich kann nur sagen, wie dankbar ich für die Zeit bin, die ich hier verbringen darf und dass ich mich sehr auf das freue, was noch kommt!

Herzliche Grüße aus Los Ángeles,
eure Sarah

P.S.: Aufgrund der aktuellen Situation hier in Chile mit Unruhen und Protesten möchte ich noch ganz kurz hinzufügen, dass wir hier in Los Ángeles auf jeden Fall in Sicherheit sind und es uns sehr gut geht.