Allen die den Freiwilligen – Blog aktiv verfolgen, sollte aus dem Bericht von Anne aus Chile bekannt sein, dass mittlerweile schon etwas mehr als die Hälfte unserer Zeit in den Einsatzländern vergangen ist. Unfassbar!
Nach ca. 1,5 Monaten Sommerferien und einer langen Reise durch das gigantisch große und vielfältige Peru, kamen wir Freiwillige erholt sowie mit voll geladenem Akku wieder an unsere Einsatzstellen zurück. Für meine Mitfreiwillige Hannah und mich ging es schon zwei Wochen vor eigentlichem Schulbeginn an der Santa-Barbara Schule in die Vorbereitung. Dort ging es vorallem erst einmal darum, die Teamfähigkeit unter uns Kollegen zu stärken, denn es gab dieses Jahr sehr viele Ab- und Neuzugänge. Neben hauptsächlich pädagogischer Arbeit, beispielsweise eine Belehrung über den Umgang von Kindern mit Beeinträchtigungen, wurden auch viele organisatorische Angelegenheiten geklärt.
Schließlich startete offiziell für alle Schüler des Kindergartens bis zur 1. Klasse an einem Donnerstag das neue Schuljahr. Primär standen spielerische Aktivitäten gemeinsam mit ihren Eltern auf dem Programm, dies hauptsächlich, um die Kinder frisch aus den fast 3-monatigen Ferien wieder an das Ambiente unseres Instituts zu gewöhnen. Zusätzlich durften wir Lehrer einen kleinen, lustigen und sehr erfrischenden Tanz aufführen.
Während ich schon in meiner Kindergartengruppe der 5-jährigen tätig war, durften am folgenden Freitag nun auch alle Schüler der Klassenstufen 2-6 der Primaria ihre Einführungsshow genießen. Generell wurde viel gelacht und für eine auflockernde Stimmung gesorgt, denn das Wohl der Kinder steht an unserer Schule grundsätzlich immer an erster Stelle. Untypisch jedoch für unsere deutschen Gewohnheiten ist, dass es in Peru für nicht als normal gilt, als Schüler am ersten Schultag zu erscheinen. Die Mehrheit der Schüler erschien erst zum ersten gemeinsamen Tag innerhalb der jeweiligen Klasse. Dies fühlte sich für meine Normen etwas fremd an.
Nun hat sich alles gefügt und das Schuljahr nimmt schon seit knapp einem Monat seinen Lauf und die Normalität für uns Lehrer sowie Kinder kehrt ein. Im sommerlich warmen Herbst Perus, standen bereits wie gewohnt am Institut Santa-Barbara direkt sehr viele schulinterne Akitivitäten an. So wurde beispielsweise der Tag des Down-Syndroms fröhlich zelebriert. Für Leonardo (5 Jahre) ein sehr besonderer Tag, empfangen durch seine buntgekleideten Mitschüler mit farbigen Luftballons in den Händen, wurde er mit sehr viel Liebe und Toleranz auf dem Pausenhof zu Beginn des Tages begrüßt, nein sogar bejubelt. Nach zahlreichen Bildern und zusätzlichen Geschenken ging es für den kleinen Jungen, nach einem sehr ehrenvollen sowie verständlicherweise auch anstrengenden Morgen, zurück in sein Klassenzimmer.
Dort habe ich das Glück, ihn in meinen verbleibenden Monaten mit zu betreuen. Auch wenn es sich oftmals als schwer erweist ihn zum Arbeiten zu ermutigen, als auch im Klassenzimmer zu behalten, er findet seinen Spaß darin uns Lehrer auf den Arm zu nehmen, lässt er sich durch nichts sein strahlendes Lächeln und seine unglaubliche Lebensfreude nehmen. Da geht einem wirklich das Herz auf!
Jetzt freue ich mich noch sehr auf viele weitere Erlebnisse hier vor Ort, sowohl in meiner Einsatzstelle als auch in meinem sehr spannenden Leben außerhalb der Tätigkeit. Denn egal ob Ferien oder Alltag, hier in Peru wird es einem nie langweilig!
Viele Grüße aus Peru, Leon
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