In knapp einer Woche geht meine Reise los und mein Freiwilligendienst in Rumänien beginnt. Im letzten Jahr ist vieles geschehen um mich auf meinen Auslandsaufenthalt und meine Arbeit vor Ort vorzubereiten, einen kleinen Einblick darauf möchte ich euch in diesem Artikel geben.

Am 15. Oktober war, und ist auch dieses Jahr, der Bewerbungsschluss für einen Freiwilligendienst. Daraufhin hatten wir im November ein Orientierungsseminar, in dem uns ein realistisches Bild des Freiwilligendienstes vermittelt wurde und uns die einzelnen Einsatzstellen nochmals genauer vorgestellt wurden.
Leider war dieses Jahr lange ungewiss ob Freiwilligendienste in den einzelnen Ländern trotz der Corona Pandemie stattfinden können. Mein ursprünglicher Plan war, dieses Jahr in Uganda zu verbringen und dort in einem Krankenhaus und einer Schule mitzuhelfen. Die Lage sah lange sehr gut aus und so haben wir im Vorbereitungswochenende Mitte April mit konkreten Planungen begonnen. Der Visaantrag war fertig, der Vertag unterzeichnet und ich habe bereits mit den ersten Impfungen begonnen als in Uganda die Zahlen wieder steigen. Das ganze Land muss in einen zweiundvierzigtägigen Lockdown. Am 23.6. ist es sicher: ein Freiwilligendienst in Uganda ist nicht möglich.

„Wie geht es jetzt weiter?“ Diese Frage hat mich in den folgenden Tagen viel beschäftigt. Für mich war klar, dass ich weiterhin einen Freiwilligendienst beginnen möchte, aber was sind die Alternativen? Die bin ich im Sommerseminar eine Woche darauf mit Mona und Klara durchgegangen. In Deutschland gab es noch mögliche Einsatzplätze und in Tansania und Rumänien werden gerade neue Stellen aufgebaut. In den folgenden Wochen hatte ich viele gemischte Gefühle und ich habe mich erneut auch bei anderen Trägern für einen Freiwilligendienst beworben und hatte einige Bewerbungsgespräche, dann musste ich mich wieder entscheiden.

Mein Entschluss fiel aber doch auf die Caritas in Blaj, Rumänien, bei der ich in verschiedenen Projekten, wie Pflegeheimen oder einer Kindertagesstätte mithelfen darf. Anfang August begannen dann die präzisen Planungen für meinen Freiwilligendienst bei der Caritas in Blaj. Da geplant war die Stelle erst 2022 zum ersten Mal zu besetzen, muss noch viel organisiert werden. Ich benötige eine Unterkunft, die Anreise muss geplant werden und ich muss vor meiner Ausreise noch Rumänisch lernen. Diese Woche beginnt mein Online-Sprachkurs, den ich nächste Woche in Rumänien beenden werde. Am Samstag werde ich vom Direktor der Caritas in Blaj, der zur Zeit in Deutschland ist, nach Rumänien mitgenommen und die ersten Tage darf ich in einem Gästezimmer der Caritas verbringen.

Bis hierhin war es ein anstrengender und ungewisser Weg, aber ich bin sehr froh, dass mein Freiwilligendienst dennoch stattfinden kann. Denn um meine ehemalige Schulpatronin Maria Ward zu zitieren: „Wir sollen nicht nur Zuschauer dessen sein, was in der Welt geschieht, sondern selbst etwas in die Hand nehmen können.“

Kristina