Weltfreiwilligendienst Süd-Nord

Meine Erfahrung beginnt als ich in Chile war und im Bewerbungsgespräch mit Sonja [Sonja Treffler – Referentin für Incoming] über Freiwilligenarbeit und die Möglichkeiten nach Deutschland zu gehen gesprochen habe. Ich habe einen Moment gezögert, ob ich gehe oder nicht, aber dann habe ich mich klar entschieden, dass ich es tun möchte.

Ich reiste sehr überzeugt dass es das Beste war nach Deutschland und stellte fest, dass es auch wirklich die beste Entscheidung für mich war. Es war sehr einfach, mich an diese neue Kultur und diese neue Lebensweise anzupassen. Bei der Ankunft wurde mir alles sehr gut erklärt und die Leute waren alle sehr freundlich. Es gibt Leute die sehr korrekt und respektvoll sind, aber es gibt auch Leute, die nicht so sind. Aber wie ich bereits sagte, die Menschen hier sind wie überall auf der Welt, die einen so, die anderen so. Wenn wir ohne Vorurteile kommen, sind alle Menschen sehr gut und haben viele Dinge, die sie uns lehren können.

Meine Arbeitserfahrung war sehr gut. Anfangs hatte ich ein wenig Angst, mich nicht anpassen zu können und nicht zu wissen, was ich in den Situationen tun sollte, die ich in dieser neuen Aktivität erwarteten. Ich hatte zuvor schon Kontakt zu Menschen mit Behinderungen in der Arbeit von meinem Vater, habe aber nie so nah mit diesen Menschen gearbeitet. Aber als mein erster Tag kam, gab es mir einen super guten ersten Eindruck, meine Kollegen behandelten mich sehr gut und erklärten sehr gut, was ich zu tun hatte. Die Arbeit ist nicht schwierig und auch ziemlich entspannt. Das Beste ist, dass man lernt, Menschen mit Behinderungen anders zu sehen, sie auf eine Weise zu sehen, die sie einen besser verstehen und besser kennenlernen lässt. Man erkennt, dass sie Menschen wie wir sind und dass sie, obwohl sie unterschiedlich sind manchmal sogar den gleichen Geschmack haben wie einer selbst.

Das Teilen mit den anderen Freiwilligen in den Wohnungen ist großartig. Wir haben ein sehr gutes Zusammenleben und bereits nach wenig Zeit sind wir zusammen wie eine Familie. Wir haben ein großes Gefühl der Einheit in der Gruppe, was es uns ermöglicht sehr gut zu leben und eine angenehme Umgebung zu haben, in der wir leben. Wir können fast immer zusammen über unsere Sachen reden und wenn jemand etwas braucht, können wir es untereinander oder auch mit Sonja regeln.

Es ist klar, dass diese Pandemie ein Problem für alle ist und die Menschen in einigen Ländern bisher nicht das Gewicht tragen, das sie verdienen. Es ist schade und ein ständiges Anliegen für mich, dass ich nicht bei meiner Familie bin. Aber ich bin sicher, dass meine Lieben sich um sich selbst kümmern und ihr Bestes geben, um das Beste für andere und sich zu tun. Ich fühle mich gerade an einem sicheren Ort, dass es für mich ein Privileg ist, hier in Deutschland zu sein. Und meine Familie ist beruhigt, dass ich hier bin, weil die Dinge hier in Deutschland gut sind und sie wissen, wie sich die Menschen verhalten und wie vorsichtig sie mit diesem Virusproblem und seinen Folgen sind.

Für mich ist es gerade eine ruhige Zeit ohne viel zu tun außer Arbeit, aber wir haben Dinge zu Hause gemacht, die uns unterhalten und es angenehmer gemacht haben, den ganzen Tag zu daheim zu sein.

Benjamin
[geschrieben auf Deutsch nach 4 Monaten in Ursberg]