Februar war ein Reisemonat und ich kann sagen, dass ich sehr viel Spaß dabei hatte, mir den einen oder anderen Sonnenbrand abgeholt habe und an Orten war, die mich überwältigten. Ich reiste mit meiner Mitfreiwilligen Sophie. Von Arequipa ging es nach Mollendo und Camańa zwei Küstenstädte, in denen wir am Strand entspannten. Danach ging es nach Ica einer Stadt am Rande der Wüste. Wir buchten einen Sandbaggy Tour und konnten auch ein bisschen auf den Dünen surfen, es war eine wunderschöne Erfahrung, die mit einem Sonnenuntergang zu Ende ging. Man konnte ins Träumen kommen, sich in die so weit entfernte Sahara träumen, aufwachen und merken, dass man dort doch gar nicht sein wollte, weil man in einem der schönsten Ländern der Welt ins Träumen gekommen war. Von Ica entfernten wir uns und landeten nach nur zwei Stunden Busfahrt, was in Peru einem Katzensprung gleicht oder “um die Ecke” ist, in Pisco. Dort konnte man den Nationalpark von Paracas, mit einigen Inseln bewundern. Mit einem Boot konnten wir Pelikane, Robben, Seelöwen und Pinguine bewundern. Es war eine schöne Erfahrung. Trotzdem machte sich langsam das Heimweh breit und wir beschlossen vor dem Zwischenseminar unseren Plan über den Haufen zu werfen.

Eigentlich wollten wir vor dem Zwischenseminar einige Tage in Lima verbringen. Von Pisco ging es mit dem Bus über Lima in unsere neue Heimat Huaura. In Huaura hatten wir ein Para Tage Pause, mal alle Sachen waschen, der Familie und den Freunden noch mal Hallo sagen und den Rucksack ausräumen, was wirklich mal dringend nötig war. Nach nur drei Nächten machten wir uns zu viert, Danijela und Nathalie waren in der Zwischenzeit auch in Huaura angekommen, auf zu unserem Zwischenseminar in der Nähe von Lima.

Ich fand mich auf einem wunderschönen Gelände wieder. Grünanlagen, Pool, gutes zum Teil deutsches Essen, wie Schnitzel und Brotzeit, sind nur ein paar Sachen, die uns den Aufenthalt angenehm gestaltet hatten. Ich konnte für mich mein erstes halbes Jahr gut reflektieren aber mich auch mit anderen Freiwilligen über ihre und zum Teil auch gleiche Probleme austauschen. Es war schön, zu wissen, dass man mit seinen Problemen nicht alleine beziehungsweise der Einzige ist. Eine Woche am Stück nur Deutsch zu sprechen war eine Entspannung, man merkte aber auch, wie oft Worte verloren waren und einem nicht mehr einfielen, dies legte sich nach den ersten fünf Tagen wieder.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle an die sehr gute Gestaltung dieses Seminars von Kubecom mit den Referenten: Max und Sibille.
Sie haben uns viel Mitbestimmung bei der Wahl der Themen gelassen und man hatte immer das Gefühl, mit Profis zu arbeiten.

Am Lagerfeuer lernte ich Malte kennen, ein Freiwilliger aus Cajamarca. Er lud mich zum Karneval zu ihm ein und ich konnte in meinem Reiseführer nachlesen, dass es sozusagen der Geheimtipp für einen Karneval Aufenthalt in Peru war. So fühlte es sich auch an. Nach dem Seminar machte ich mich auf dem Weg, nach Cajamarca ohne eine Ahnung zu haben, wie die ganze Sache ablaufen wir, ins Blaue hinein sozusagen.
Angekommen durfte ich mir noch die Arbeitsstelle von Malte ansehen und die anderen Freiwilligen von dort kennenlernen. Einen Tag später sollte es dann auch schon losgehen. Ich zog mir meine kaputten Sachen an, da diese danach womöglich nicht mehr zu gebrauchen war. Wir trafen uns mit Freunden von Malte und sie fingen an gewöhnliche bunte Wandfarbe auf vorbeigehende und in unsere Gruppe zu schmeißen. Eine Sauerei, die mir selbst anfing Spaß zu machen. Auch von den vorbeigehenden Feiergruppen wurden Wasserbomben und Farbe auf uns geschmissen. All dies endete in einem Zug in die Innenstadt. Am frühen Nachmittag stand ich dann auch schon wieder in der heiß ersehnten Dusche um mich von der nun abgetrockneten Farbe zu befreien. Am nächsten Tag, welcher auch mein letzter Tag in Cajamarca sein sollte bestaunte ich einen Umzug mit Karnevalsgruppen in verschiedenen bunten und beeindruckenden Kostümen.

Ich freute mich nun auch wieder auf die Arbeit die bald anfangen sollte da ich die Kinder aus der Schule angefangen habe zu vermissen.

Geschrieben von Jonathan