Der Dezember ist einer der schönsten Monate in Deutschland, die Leute versammeln sich am Weihnachtsmarkt, Adventskalender werden geöffnet, Plätzchen gebacken und Wohnungen geschmückt.

Wir fingen an ein bisschen diese winterliche Stimmung zu vermissen, deshalb schenkten wir Freiwilligen uns Adventskalender, backen Plätzchen und schmückten unseren Plastikchristbaum ganz im peruanischen Stil, je mehr Kitsch desto besser. Und so sehr werden wir unsere Familien nicht vermissen, da sie über Weihnachten zu Besuch kommen.

Natürlich sind wir auch hier um die einheimischen Gepflogenheiten zu entdecken:
Eine sehr solidarische Tradition ist, dass sich vor den heiligen Tagen um die Hilfsbedürftigen gekümmert wird. Es werden Körbe zusammengestellt, in denen sich Allerlei befindet, für die Kinder wird getanzt und danach gibt es Kakao und den typisch peruanischen Weihnachtskuchen – Panetón.
Wir durften an den jeweiligen Schulen beim Krippenspiel mitspielen, Sophie als Maria, Jonathan als Joseph und Natalie als Soldat und waren dann auch sehr erstaunt als ein echtes Kind in die Krippe gelegt wurde.
Anschließend wurden in den einzelnen Gruppen dann große Partys gefeiert. Ganz typisch wieder mit sehr lauter Musik, Geschenken und Tänzern. Dieses Mal gab es für uns weihnachtliche Kostüme. Mit diesen wurde dann den ganzen Vormittag mit den Kindern getanzt und gefeiert. Im Dezember neigt sich hier in Peru auch das Schuljahr dem Ende zu. Deshalb wird in den ganzen Kindergärten und Schulen „Graduación“ gefeiert. Das ist die Verabschiedungsfeier von den Kindern.
Zur Weihnachtszeit wichteln die Peruaner sehr gerne – sei es in der Arbeit oder sonst wo und äußern davor auch ganz explizit ihre Wünsche, damit man ja nicht die falschen Geschenke kauft.

Heiligabend haben wir alle bei unseren Gastfamilien verbraucht und ähnlich wie in Deutschland war das Essen üppig. Zuerst gab es aber eine Messe mit Krippenspiel.
Der Erste Weihnachtstag wurde von manchen am Strand verbracht, wo diese bestimmte Weihnachtsstimmung dann wirklich nicht aufgekommen ist. Wir tauschten sozusagen Glühwein, Kerzen und dicke Socken gegen Pisco, Feuerwerke und Badehose.

Nun beginnen dann zwei aufregende Monate für uns, wir werden frei haben und diese Zeit nutzen können um das Land zu bereisen. Darauf freuen wir uns auch schon lange, da wir das Land noch von einer ganzen Seite kennenlernen können und neue Eindrücke gewinnen.

Jonathan