Die letzten 2 Monate habe ich in Uganda verbracht – der Perle Afrikas. 5 Wochen davon verbrachte ich in der Hauptstadt Kampala. Dort durfte ich bei einer Gastfamilie wohnen, die aus einer Gastoma mit ihren 3 Enkelkindern und einer Urenkelin bestand. Unter der Woche lernte ich zusammen mit 8 anderen Freiwilligen Luganda in einem Sprachkurs. Luganda ist eine von 50 Landessprachen hier und wird vom größten Bevölkerungsteil zeitgleich mit Englisch gesprochen. Um den Unterricht nicht zu theoretisch zu gestalten, besuchte unser Lehrer Jackson auch einmal einen Markt oder ein Restaurant mit uns und wir verhandelten und bestellten auf Luganda. Nachmittags unternahmen wir als Freiwillige oft noch etwas in der Stadt.
Auch an unserem letzten Wochenende fuhren wir zusammen nach Entebbe. Wir statteten dem Botanischen Garten einen Besuch ab und verbrachten einen Tag am Viktoriasee. Am Abend wurden wir auf eine kleine Feier eingeladen, wo wir einen Spontanauftritt von dem Lied ‚Let it be‘ mit Trommeln und Gitarre hinlegten und zusammen mit den Einheimischen tanzten.Nach ein paar Wochen war unsere Zeit in Kampala auch schon zu Ende und wir mussten uns von unseren Gastfamilien verabschieden. Zusammen mit meiner Mitfreiwilligen Hannah, die auch den Sprachkurs besucht hatte, fuhren wir nach Mityana.

In Mityana werden wir den Rest unseres Jahres verbringen. Hannah und ich wohnen in einem Guesthouse, das extra für uns Freiwillige gebaut worden ist. Am Abend unserer Ankunft passierte eine Panne nach der anderen, die wir aber mit Humor nahmen. Kaum angekommen war Stromausfall, was hier sehr oft passiert, weshalb das Haus Solarlampen hat. Dementsprechend ging auch der Herd nicht und als der Strom wieder anging, stellten wir fest, dass unser Wasserkocher kaputt war und man den Toaster durchgehend gedrückt halten musste um ihn benutzen zu können. Trotz allem ist das Haus bestens ausgestattet und wir wurden herzlich begrüßt und mit Lebensmitteln beschenkt.

In Mityana arbeiten wir in den Organisationen Hosfa und Cosna mit. Bei Hosfa sind wir von Montag bis Mittwoch und dabei handelt es sich um ein kleines Krankenhaus, eine weiterführende Schule, eine Berufsschule und eine Farm. Bisher haben wir aber nur im Krankenhaus mitgeholfen. Die meiste Zeit verbringe ich damit vor den Impfungen die Babys zu wiegen oder in der Apotheke Bestandsaufnahmen durchzuführen. Ein paar mal konnten wir auch schon beim Social Service mit, der zu den hilfsbedürftigen Familien auf den Dörfern fährt. Die Leute freuen sich immer sehr über unseren Besuch und sei es auch nur, wenn wir uns mit ihnen unterhalten und versuchen eine Lösung für ihr Problem zu finden. Einige haben uns auch schon frische Früchte aus ihrem eigenen Garten geschenkt, obwohl sie meist nur das nötigste besitzen oder in einer einfachen Stroh- oder Lehmhütte leben.

Die anderen zwei Tage sind wir bei Cosna. Cosna besteht aus einer Tagesstätte, einem Kindergarten, einer Vorschule und einer Grundschule. In der Grundschule unterrichten wir zusammen Deutsch, was sehr viel Spaß macht. Von den Kindern werden wir „Teacher Anne“ und „Teacher Hannah“ genannt und sie freuen sich immer sehr über unseren Unterricht. Am meisten begeistert waren sie bisher von dem Lied „Die Jahresuhr“, das wir gemeinsam gesungen hatten um ihnen die Monate beizubringen. Wenn wir gerade nicht unterrichten, setzen wir uns bei anderen Klassen dazu, auch von der Vorschule und helfen den Lehrern zu korrigieren oder Arbeitsblätter zu erstellen. Die Nachmittage gehen meist schnell vorbei, da wir bis 4 oder 5 arbeiten. Nach der Arbeit kochen wir zusammen, spielen ein paar Spiele oder treffen uns mit unseren Kollegen aus dem Krankenhaus.

Am vorigen Wochenende sind wir mit unserer Vorfreiwilligen Vreda, die noch einmal nach Uganda gekommen ist, nach Masaka gefahren und haben einen Mitschüler aus dem Sprachkurs besucht. Dort haben wir an einem Selbstverteidigungskurs teilgenommen und sind im See Nabugano schwimmen gegangen.

Alles in einem ist es eine tolle Zeit, die ich hier verbringen darf und ich freue mich schon auf das, was noch kommt.

Schöne Grüße aus Uganda,
eure Anne