Die ersten Monate in Tansania vergingen wie im Flug. Die ersten drei Wochen war ich in Dar es Salaam in einem Benediktiner-Gasthaus und hatte einen 10-tägigen Suaheli-Sprachkurs. Danach ging es für mich in meine finale Einsatzstelle nach Mvimwa Abbey. In Mvimwa habe ich sehr viele Möglichkeiten, Arbeit zu finden: Ich kann unter anderem in der Küche mithelfen oder in drei unterschiedlichen Schulen unterrichten und ich kann auch auf der Farm arbeiten.

Im zweiten oder dritten Monat habe ich einem Freiwilligen aus Italien geholfen, der für eine NGO arbeitet. Ich erinnere mich nicht mehr genau, wann das war, und ehrlich gesagt, weiß ich auch schon gar nicht mehr, wie lange ich hier bin, da die Zeit wirklich wie im Flug vergeht.

Jetzt beginnt hier die Weihnachtszeit, aber es ist nicht wie in Deutschland, wo Schnee liegt und es kalt wird. Deswegen muss ich mich manchmal selbst daran erinnern, welchen Monat wir haben. Das Leben hier ist einfach viel entspannter und Zeit spielt zum Glück nicht so eine große Rolle wie in Deutschland.

Zum Anfang der Adventszeit habe ich mit etwas Hilfe Mangomarmelade gemacht, da gerade um Weinachten herum in Tansania Mangozeit ist. Am Anfang war ich etwas überfordert, da ich in der nächst größeren Stadt Sumbawanga, die normalerweise knapp eine Stunde mit dem Auto entfernt ist, es sei denn, man fährt mit Br. Robert, dann dauert es nur 30-40 Minuten, keinen Gelierzucker oder ein anderes Geliermittel gefunden habe. Im Endeffekt hat es trotzdem funktioniert, dank des natürlichen Pektingehalts von ein paar Limetten.

In den letzten Wochen bin ich auch immer wieder mit einer Italienerin in die Dörfer hinter der Abtei in die Berge gegangen. Diese sind sehr abgeschieden und kaum ein paar der Kinder dort gehen in die Schule, da die nächstgelegene Schule für sie eine Stunde Fußweg entfernt ist. Die meisten Menschen und Kinder dort sprechen außerdem nur die Sprache ihres Stammes (Fipa), was die Verständigung mit ihnen etwas erschwert.

Trotzdem spielen wir mit den Kindern immer ein paar Spiele und geben ihnen Kekse sowie den Familien etwas Seife. Außerdem versuchen wir, ihnen ein wenig Englisch beizubringen – und das funktioniert erstaunlich gut in der kurzen Zeit, die wir in den einzelnen Dörfern haben. Die meisten können nun schon die Zahlen von eins bis zehn.

In den nächsten Wochen wollen wir der Weihnachtszeit entsprechend auch ein paar Plätzchen backen. Gespannt blicke ich jetzt erst einmal auf den Rest der Weihnachtszeit und dann auf das neue Jahr sowie die hoffentlich tollen neuen Erlebnisse und Begegnungen in der Zukunft hier. Mit guter Zuversicht möchte ich meinen Bericht mit dem Wunsch für ein frohes Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr beenden.

Clemens