Chile, das Land der Gegensätze – zwei Monate am anderen Ende der Welt
Vom kalten, verregneten, deutschen Herbst in den blühenden Frühling Chiles flüchten. Das ist der Plan gewesen. Nichts da. Die ersten Wochen haben wir mit drei Schichten Kleidung vor dem Ofen verbracht. Mittlerweile unvorstellbar. Während die Temperaturen in Deutschland kontinuierlich sinken, sind wir bei stabilen 30 Grad angekommen. Ungewohnt, aber auch eine interessante Erfahrung den Weihnachtsbaum schwitzend in kurzen Klamotten zu schmücken.
Allerdings ist das nicht immer vorteilhaft: In dem aufgeheizten Gewächshaus wünscht sich Anja durchaus kühlere Temperaturen. Dort werden Salate angepflanzt und Pflanzen großgezogen. Für andere Aktivitäten mit den Kindern, wie beispielsweise Weihnachtsdekoration zu basteln (beste Art und Weise alte Toilettenpapierrollen zu recyclen), gibt es nichts Besseres, als im Schatten der Bäume zu sitzen.
Neben Filzen, Rechnen und Basteln hat Anfang November das dreitägige Schuljubiläum stattgefunden, bei welchem es nicht nur zu Tanz- und Gesangseinlagen sowie sportlichen Wettkämpfen gekommen ist, sondern auch zum Feiern und Tanzen für die Kinder. Grundsätzlich wird in Chile vieles gefeiert: Nicht nur das Schuljubiläum, auch z.B. der Tag der Lehrer und Lehrerinnen, der Köchinnen und eine zweitägige Spendenaktion sind zelebriert worden.
Eine Tradition des Colegios ist es, den Mittwochnachmittag mit einer gemeinsamen Aktion zu verbringen. Es kann alles dabei sein: Von einem simplen, gemütlichen Austausch bei Snacks und Getränken über Karaoke bis hin zu einem atemberaubenden Casinobesuch. Im Zuge eines Bingonachmittags hat Helene einen hölzernen Weihnachtsbaum ergattern können, der bereits seinen Platz und Dekoration in der Wohnung erhalten hat.
An sich besteht nach dem Feierabend noch ausreichend Zeit, um unseren eigenen Interessen nachkommen zu können. So spielt Helene nicht nur in Deutschland, sondern auch in Chile in einem Volleyballverein und Fenja und Anja versuchen sich im Gym.
Unser erstes verlängertes Wochenende haben wir drei vollständig ausgenutzt. Über Nacht sind wir mit dem Bus nach Santiago de Chile und anschließend nach Valparaiso und Vina del Mar gefahren, um das sonnige Wetter am Strand des Pazifiks zu verbringen. Weitere Trips stehen in Planung. Der nächste soll in die andere Richtung, zu schneebedeckten Vulkanen und kühleren Temperaturen gehen. Diese befinden sich in ähnlicher Reichweite – nur in die entgegengesetzte Himmelsrichtung.
Schöne Grüße aus Chile von Helene, Fenja und Anja
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